Für und wieder, hin und nieder.
Den ganzen Tag können wir uns mit unserem Gedankenkarussell beschäftigen. Ja/ nein, wenn nicht, dann doch.
Doch das führt zu Erschöpfung, da wir in keinem dieser Momente bei uns selbst sind.
Wir greifen, wir wollen, wir möchten haben und vor Allem das Schöne behalten.
Im Zen wird das Samsara genannt: Kreislauf des Leidens.
Tief zu erkennen, daß dies alles Phänomene sind, die auftauchen und verschwinden, kann nicht oft genug gesagt werden!
Du bist weder Dein Gedanke, noch Dein Wunsch, noch ein beständiges ICH.
Bleibt die Frage: Wer bist Du?
Ein Koan im Buddhismus, die Eingangsfrage, die sich immer wieder neu stellt.
Wer bist Du wirklich? Was macht Dich aus, worüber definierst Du Dich?
Um das zu ergründen, brauchen wir stille Momente, in denen wir unseren Atem beobachten, unsere Gefühle, unsere Schmerzen und auch unsere Freude fühlen....und schliesslich loslassen.
Jeden Film, den wir an unsere Erfahrungen hängen, ist und bleibt ein Film der Illusionen.
Denn, was gewesen ist, ist vorbei, was kommt, wissen wir nicht.
Was bleibt? Diesen einzigen Moment wertschätzen und auskosten!
Einen Moment nach dem Anderen. eintauchen, vertrauen in den Lauf der Dinge, flexibel sein und bleiben, geschmeidig auch den Schwierigkeiten begegnen, die
auftauchen.
Es nützt alles nichts. So sehr wir uns gegen Umstände aufbegehren, umso mehr Gewicht bekommen sie.
Es gibt immer wieder Phasen, in denen wir aufgefordert sind, unsere Praxis "real anzuwenden", tiefer zu gehen, bis in die Ichlosigkeit.
In solchen Zeiten wirkt das Leben wie ein Theaterstück. Mit etwas Abstand schauen wir uns das Spiel an, können nicht eingreifen und nur im richtigen Moment reagieren.
Wie Meister Deshimaru sagte: "Nicht bewegen! Aber, wenn das Dojo brennt, werdet Ihr wohl aufstehen!?!"
©christinastuckert